Pressestimmen

Das Leben ist ein Hamsterrad: wir strampeln uns Tag für Tag, Stunde für Stunde ab – und kommen doch nicht recht vorwärts. Viele von uns jedenfalls, viele jener Menschen, die wie graue Mäuse und ohne jede Form von Individualität in unserer Gesellschaft sang- und klanglos untergehen, auswechselbar (geworden) sind. Diese grauen Mäuse bevölkern auch die Hagener Opernbühne, auf der ein rundes, spiralförmig sich nach oben drehendes Gerüst aus Stangen und Laufböden steht – ein Hamsterrad. (...) Uneingeschränkt gelungen ist Roman Hovenbitzers Inszenierung, die vor Fantasie nur so sprüht, die höchst virtuos choreographiert ist (Chor und Extrachor des Theaters Hagen agieren ganz erstklassig), durchaus witzige Momente bereithält und nicht zuletzt dank der Ausstattung von Jan Bammes auch optisch ganz viel Vergnügen bereitet. Overheadprojektoren kommen (sinnvoll) zum Einsatz, Vorhänge senken und heben sich, die Drehbühne ist mächtig aktiv, die Bühnenrückwand wird zur Projektionsfläche für das angestrengte Rennen durch eine Stadt… – und darüber hinaus kann Roman Hovenbitzer auf ein Solisten-Ensemble setzen, dass den mitunter enormen vokalen Anforderungen der Partitur durch und durch gerecht wird.

(Neue Musikzeitung/NMZ)

 

Wettlauf gegen den Gleichschritt

Regisseur Roman Hovenbitzer und Ausstatter Jan Bammes sind ein Traumteam des Hagener Theaters, wie ihre vielen hochgelobten Inszenierungen belegen. Da man auf einer kleinen Bühne nicht weit rennen kann, haben sie sich eine phantastische Lösung einfallen lassen: eine himmelhohe begehbare Spirale, die Zeit in Raum übersetzt. Das Bild der Spirale visualisiert zudem, wie die Protagonisten sich rastlos um sich selber drehen. Der Hagener Opernchor darf zeigen, was er kann, denn er spielt die Hauptrolle: Eine grau uniformierte Menschenmasse, die im Gleichschritt durchs Leben getrieben wird, auf der Suche nach Geld und Konsum, die das Hamsterrad in Bewegung halten. Lola und Manni sind Teil der Menge, aber durch ihr Schicksal treten sie für einen Moment heraus. Um das zu symbolisieren, setzt Lola sich ihre rote Perücke auf. Mit Elementen des epischen Theaters – die Sänger ziehen sich auf offener Szene um, der Chor sitzt mitunter kommentierend auf der Seitenbühne - bricht Hovenbitzer die Handlung auf, auch dadurch wird betont, dass es sich um erzählte, nicht um erlebte Zeit handelt. Dabei entwickelt sich die Spannung weniger aus der Frage, ob Lola ihr Rennen schafft. Im Blickpunkt steht vielmehr, was ihr unterwegs passiert. (...) Die Einführung eines Erzählers versetzt die Handlung aus der Gegenwart in eine geradezu märchenhafte Parabel-Situation. Denn der Erzähler ist eine Art Sandmann von grausamer Gleichgültigkeit, der Leben gibt und Leben nimmt. (...) Der lang anhaltende Beifall ist für Premieren mit zeitgenössischen Kompositionen nicht obligatorisch und zeigt, dass hier ein toller Stoff mit einem wunderbaren Ensemble spannend umgesetzt wird. 

(WAZ/Westfalenpost)

 

Was macht Zeit mit uns? 

Er hat sie alle im Griff: Herr Zeit schnippt mit dem Finger und die Menschheit folgt ihm sofort. Dann treten aus der anonymen Masse – Jan Bammes steckt Chor und Extrachor in graue Anzüge mit Strichcode – einige Individuen hervor. An ihnen wird dann demonstriert, was Zeit vermag. Nach Tom Tykwers Kinoerfolg "Lola rennt" hat Ludger Vollmer für das Theater Regensburg eine Oper komponiert, die jetzt auch in Hagen zu sehen ist. Roman Hovenbitzer gelingt eine sehr stimmige Umsetzung des Stoffes in Bilder. Dazu hat ihm Jan Bammes ein Stahlgerüst gebaut, in dessen Innern sich scheinbar unendliche Serpentinen winden, auf denen Lola ihre atemlose Suche nach einem glücklichen Ende, nach einem friedvollen ruhigen Leben beginnt und dort auch beendet. Zwischen den drei verschiedenen Verläufen gibt es ganz ruhige, reflektierende Szenen, in denen Lola und ihr Freund Manni ihren Sehnsüchten und Ängsten freien Lauf lassen. Hovenbitzer schafft es zu jeder Zeit, die im Stück angelegte Hektik zu durchbrechen. Sei es durch den die Handlung kommentierenden Chor, der zeitweise ganz ruhig an der Seite sitzt, durch ein klasse bebildertes Roulettespiel und vor allem durch den Herrn Zeit, der das Geschehen als Zauberkünstler mit Glitzerstaub so wunderbar ruhig steuert. Richard van Gemert ist die Gelassenheit pur und hat am Schluss noch Muße für ein langes Telefonat mit Gott – an einem vom Schnürboden herabhängenden Telefonhörer. Diese perfekte Umsetzung durch Regisseur Roman Hovenbitzer adelt Ludger Vollmers Oper. 

(Theater Pur)

 

Die Handlung wird hingegen wird von Regisseur Roman Hovenbitzer packend auf die Bühne gebracht. Eine drehbare mehrstöckige Spirale auf der gegenläufig rotierenden Bühne (Ausstattung: Jan Bammes) setzt Chor und Solisten gekonnt in Bewegung. Die Produktion überzeugt vor allem dann, wenn "Lola rennt" als nüchterne Versuchsanordnung gezeigt wird. Simpel und improvisiert wirken die Bühneneffekte, für die zwei Tageslichtprojektoren sorgen (Krista Burger). Sie werfen Bankbilanzen an die Wand, projizieren die verbleibende Zeit oder Comic-Effekte: Drei Einschusslöcher neben ihrem Vater, wenn Lola ihrer Geldforderung Nachdruck verleiht.

(Westfälischer Anzeiger)

 

Die Rede ist von dem Film "Lola rennt" des Regisseurs Tom Tykwer. Und es ist die Rede von der Oper "Lola rennt" des Berliner Komponisten Ludger Vollmer, die Anfang 2013 uraufgeführt wurde – eine philosophische Oper über die Zeit, über das Leben im Hier und Jetzt, über die Zukunft und die Ewigkeit, über das Ausbrechen aus dem Hamsterrad, über Individualität und Liebe. Große Themen. Glänzend gelingt es Hovenbitzer im Verein mit dem Ausstatter Jan Bammes, das Bewegungstempo des Films für die Oper zu individualisieren. Auf der oft kreisenden Drehbühne steht ein spiralförmiger, durchsichtiger Turm, welcher fließende Turbulenzen von unten nach oben, von oben nach unten ermöglicht. Bewegte Projektionen eines Stadtpanoramas ergänzen die Hektik des Geschehens. 

(Der neue Merker)

 

Roman Hovenbitzer bewegt die Solisten und den Chor mit Bravour über die Bühne, Jan Bammes mutet den Sängerinnen und Sängern zusätzlich etliche Kostümvariationen zu. Heraus kommen dabei wunderbare, abwechslungsreiche Bilder, die der Inszenierung die nötige Würze verleihen.

(Opernnetz)

 

Jan Bammes hat als Bühnenbild ein spiralförmig ansteigendes Gerüst gebaut, in dem vor allem der hervorragende Hagener Opernchor sehr gut platziert wird. Wenn sich die Gerüstspirale dreht, ist das eine schlüssige Umsetzung der Zeitspirale, in der sich die Figuren befinden. In diesem abstrakten Bühnenraum entwickelt Regisseur Roman Hovenbitzer eine realistische und schlüssige Personenführung, in der er glaubhafte Figuren darstellt.

(Der Opernfreund)

 

Vollmer ist ein lebendiges, streckenweise poetisches Bühnenwerk gelungen, das, nach seiner Uraufführung 2013 in Regensburg, in Hagen nun seine zweite Inszenierung erlebt. Mit darstellerisch und stimmlich überzeugenden Ensemble-Solisten setzt Roman Hovenbitzer diese Filmoper in Szene und beweist, dass das kleine Theater trotz erheblicher Sparzwänge nicht im Geringsten an künstlerischem Niveau eingebüßt hat.

(Kölner Stadtanzeiger)

 

Roman Hovenbitzer – im Theater Hagen kein Unbekannter, hat er doch vor einigen Jahren die Kurt Weill-Oper "Street Scene" sehr erfolgreich auf die Bühne gebracht und später ebenso Offenbachs "Großherzogin von Gerolstein" sowie Floyds Oper "Susannah" – verleiht in seiner Inszenierung der Oper "Lola rennt" das nötige Tempo, wobei er einen spiralartigen Turm (Bühnenbild und Kostüme: Jan Bammes) geschickt nützt. Lola rennt hinauf, Lola rennt hinunter, Lola rennt um den Turm – Lola rennt immer. So gelingt es dem Regisseur, dem Publikum hautnah zu vermitteln, dass die Menschen in der heutigen Zeit stets Getriebene sind und dadurch die zwischenmenschlichen Beziehungen ständig bedroht scheinen. (...) Das Publikum in Hagen belohnte alle Mitwirkenden der Vorstellung mit lang anhaltendem, herzlichem Beifall.

(Der neue Merker)

 

Die gelungene Hagener Inszenierung von Roman Hovenbitzer hat für beide Extreme anschauliche Metaphern gefunden: für die verrinnende Zeit einen Turm aus Gerüststangen, der sich als Spirale scheinbar endlos nach oben reckt. Und für die zeitlose Liebe auf einem Overhead-Projektor ein kleines Kästchen mit einer dicken, blutroten Flüssigkeit: Lola und Manni malen darein Symbole und schreiben ihre Namen. Es gibt noch andere, gute Einfälle: zum Beispiel wenn in der Casino-Szene auf der Drehbühne von Jan Bammes der gut einstudierte Hagener Chor rotiert wie eine Roulettmaschine.

(DLF/Deutschlandfunk)

 

"Lola rennt" im Theater Hagen – unbedingt ansehen!

Regisseur Roman Hovenbitzer und Jan Bammes, der Bühnen- und Kostümbildner, sind ein Hagen sehr erfolgreiches Duo – man denke an "Dead Man Walking" und "Susannah". Auch bei "Lola" arbeiten beide perfekt Hand in Hand: um Bammes´ zentral-turmartige Spirale herum entwirft Hovenbitzer ein bewegendes Spiel, individualisiert, charakterisiert, animiert aber auch die Masse wie den Haus- und Extrachor. (...) Ein bemerkenswertes Element der Produktion ist die Arbeit von Krista Burger, verantwortlich für Bildgestaltung und Projektionen.

(Wochenkurier Hagen)

 

Regisseur Roman Hovenbitzer orientiert sich an dem stringenten Filmscript und modelliert mit dem überragend engagierten Hagener Ensemble eindrucksvoll eine heutige Gesellschaft.

(Westfalenspiegel)

 

Spannender, inspirierender Theaterabend – LOLA RENNT am Theater Hagen

(...) Die nicht einfache Aufgabe das zu inszenieren obliegt Roman Hovenbitzer, der mit seinem Ausstattungsteam eine verblüffend einfache wie wirksame Lösung findet. Jan Bammes hat auf die Drehbühne eine Art "Gasometer-Turm" bauen lassen, der über eine Spirale und eine Ebene sogar vom ganzen Chor betreten werden kann. Durch die Drehung unterstreicht dies auch das Verstreichen der Zeit, während Krista Burger eine Art "Zeichentrickfilm" verstreichen lässt, graphische Umsetzung von Stadtstruktur, manchmal mangaartige Signets. Die Künstlerin setzt auch während der Aufführung über die Verwendung von Overhead-Projektoren szenische Zeichen, alles absolut im Sinngehalt der Darstellung. Hovenbitzer bewegt dazwischen die Protagonisten und den sehr einsatzfreudigen, musikalisch hervorragenden Chor und Extrachor , die Erzählstruktur bleibt immer äußerst verständlich und klar - genau das Richtige, um den Zuschauern ein modernes Werk zu vermitteln.

(Der Opernfreund)

mobil: 0173/2901840

mail: romanhovenbitzer@gmail.com