Successful Lohengrin in Hong Kong
Concentration and the silence of the audience told impressively that the presentation of Savonlinna Opera Festivals "Lohengrin" at Hong Kong Arts Festival 2014 was a success. Wagner is a rare treat in these latitudes , and (...) the interpretation aroused admiration among the audience . (...) The directing of Roman Hovenbitzer sometimes even felt better into the Hong Kong Arts Center as in the Olavinlinna Castle. The directing includes video projections. The time periods are mixed, and Lohengrin, the knight is described as an artist who paints and films Elsa his muse. Such actual theater solutions are often more at home on stage in a normal theatre as in a historic castle, which dominates the environment. The sets, of course, have been reduced and focussed – and it felt very clear: This Lohengrin can fit on the stage! Bits and pieces of Olavinlinna Castle had been brought by: props were fragments of the castle walls. This fit well with Hovenbitzers directing, the idea to present the opera as a kind of museum of history and the present meet. items restored, there is scaffolding and showcases. The director is asking if we have learned anything from the mistakes of the past, such as the heroes and leaders of the blind worship.
(Rondo-Finnland)
Regisseur Roman Hovenbitzer spiegelte in der Geschichte der mittelalterlichen deutschen Sage konsequent die Situation des heutigen Mitteleuropa. Seine Auffassung, dass Wagners Kunst stets in Bezug zur aktuellen politischen Realität zu sehen ist, wurde vom Publikum des Hongkong Arts Festivals nahezu einhellig bejubelt.
(Music Weekly Beijing)
„Lohengrin“, die neue Eigenproduktion der Festspiele, wirkte geradezu elektrisierend. Hier stimmte alles: Das schlichte Bühnenbild, beherrscht von einem gigantischen Kreuz, mit Speeren, Schwertern und Schilden bespickt, das auch mal als Galgen dienen konnte, eine geschickte Lichtregie und vor allem die von Regisseur Roman Hovenbitzer virtuos gestalteten Massenszenen und Ensembles.
(Deutschlandfunk/Musikjournal)
Bei den Opernfestspielen Savonlinna wird "Lohengrin" als eine politische Allegorie präsentiert, die im heutigen Deutschland beheimatet ist. Der mittelalterliche Schwanenritter entwickelt sich zum charismatisch-visionären Künstler-Politiker und Showmaster, der seine eigene Schwanenpartei gründet und das Volk verführt und verzaubert. (...)
Die Aufführung ist so etwas wie ein Rollenspiel, in dem heutige Menschen sich zurückbewegen in ein mythisches und religiöses Mittelalter. (...)
Dem deutschen Regisseur Roman Hovenbitzer glückt es mit seiner intelligenten und vielschichtigen Modernisierung, die vierstündige Geschichte so dramatisch und eindringlich zu erzählen, dass die Spannung bis zum Schluss nicht einen Moment abreißt. In seiner Interpretation zeigt sich unter der glatten Oberfläche unserer vordergründig-rationalen Moderne eine magisch-religiöse mittelalterliche Weltanschauung: Wagners Märchenoper wird so zum politischen Spiegelbild unserer Zeit.
(Helsingin Sanomat)
Die Inszenierung war ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie eine starke Stück-Vision eine zeitgemäße Interpretation hervorbringen kann und dabei doch auch manche Motive der ursprünglichen Märchenvorlage zu ihrem Recht kommen lässt.
Roman Hovenbitzer verortet den Beginn und das Ende seines "Lohengrins" in der mittelalterlichen Legende und einer unschuldigen Kinderwelt, wenn Elsa und ihr jüngerer Bruder Gottfried an einem See mit einem Schwan spielen. Doch schon bald eröffnen intelligente Erzähltechniken verschiedene weitere Dimensionen. Das Herzogtum von Brabant befindet sich nach dem Tod des letzten Herrschers in einem gefährlichen politischen Vakuum. Elsa von Brabant wird beschuldigt, ihren Bruder ermordet zu haben. Der Gralsritter Lohengrin erscheint als ein moderner Engel, als ein deus ex machina, der von einer leichtgläubigen Gesellschaft bereitwillig aufgenommen wird. Der neue Führer etabliert sogleich eine große Parteien-Maschinerie samt Schwan als politischem Symbol. Und schon bald hat er dem Volk gelehrt, den Schwan als neues Siegeszeichen zu tragen – "in hoc signo vinces". Die Gesellschaft kleidet und verhält sich nach und nach militärisch, dabei zeitlich rückwärts und vorwärts in der Bildsprache ausgerichtet.
Die Inszenierung zeigt die bedrohliche Bedeutung des politischen Blendwerks auf, die unhinterfragbare Leere der neuen Ideologien sowie die für solche Manipulationen anfällige Gesellschaft. Die Verweise auf den Nationalsozialismus sind klar, aber zum Glück nicht ausschließlich: Angespielt wird eher auf eine (mittel-)europäische Parteipolitik im Allgemeinen.
Auf einer anderen, persönlichen Ebene beleuchtet die Regie Wagners Gedanken über die Rolle des Künstlers in der Gesellschaft – was natürlich die eigene Rolle und Bedeutung des Komponisten meint, die zu hinterfragen niemandem erlaubt war. Auch hier wechselt das Volk mit fliegenden Fahnen blind zu einer neuen Ästhetik und akzeptiert Lohengrins Forderungen bedingungslos. Religion, Kunst und Propaganda werden benutzt, um ein System mit totalitaristischen Wesenszügen zu verbergen.
Elsa, die Frau an Lohengrins Seite, sehnt sich nach Liebe, die nicht im Utopischen beheimatet ist. Das Brautgemach gerät für sie so zu einer massiven Enttäuschung: Lohengrin hat eine romantisch-fleischlose Künstlervision von seiner Braut, während Elsa einen Geliebten sucht. Sie stellt die verbotene, aber letztlich berechtigte Frage - und das ganze Kartenhaus bricht abrupt in sich zusammen.
Wagners exquisite, aber auf der Bühne oftmals als langwierig empfundenen zeitlichen Dimensionen werden von der Inszenierung mit raffinierten und subtilen theatralischen Inhalten gefüllt. Manche Gedanken erschließen sich dem Zuschauer unmittelbar, andere erst nach und nach im weiteren Verlauf der Handlung. Die Szene nutzt die Möglichkeiten der Olafburg in Savonlinna maximal, die Kostüme sind phantasievoll und ansprechend, die Beleuchtung beeindruckend.
Wagner sollte stets in seiner psychologischen Mehrschichtigkeit interpretiert werden. In diesem Sinn hat die zeitgemäße Regie den geistigen Gehalt des Werkes vollauf respektiert und ausgeleuchtet. Der Geist des Schöpfers ist immer spürbar – und im Gegensatz zu mancher selbstgefälligen Neudeutung des deutschen Regietheaters habe ich diese Allegorie als reichhaltig und wesentlich lohnender empfunden. Dank der elektrisierenden Bühnensprache wurden die viereinhalb Wagnerstunden nicht im Mindesten lang.
(HBL-Hufvudstadsbladet Sweden)
The most sensible setting for Savonlinna Castle is still Roman Hovenbitzers ambitious LOHENGRIN, which debuted in 2011 and has now settled nicely into place. Instead of basking in fairy-tale surroundings, Hovenbitzer makes up fort he lack of physical depth with an expansive breadth, stretching to the far sides of the stage (a toy swan at one point presciently swims in a pond) and through the aisles (from which a giant origami swan later descends). The dramatic approach was similarly expansive, weaving threads of religion and revolutionary politics. The narrative fabric at times seemed rather stretched, but Hovenbitzer´s touches, even at their most puzzling, still let Wagner´s story ring through loud and clear.
(Opera UK/November 2013)
Dieser "Lohengrin" macht sich ausgezeichnet in der Burg von Savonlinna
Regisseur Roman Hovenbitzer hat das Stück mutig modernisiert und ins heutige Deutschland verlegt. Lohengrin ist kein mittelalterlicher Schwanenritter sondern ein moderner Politiker. (...) Oftmals kann die Mixtur aus Moderne und Tradition auf der Opernbühne verwirrend sein. Bei Hovenbitzer funktioniert sie jedoch glücklich und seine intensive Deutung trägt den Zuschauer mühelos durch den fast fünfstündigen Abend. Der diesjährige "Lohengrin" ist eindrucksvoll und berührend, die szenische Modernisierung erfolgreich und fesselnd gelungen.
(Ilkka)
Premiere in Savonlinna: Ein kraftvoll pulsierender "Lohengrin"
(Kouvolan Sanomat / Etelä-Saimaa)
Savonlinnas neuer "Lohengrin" lohnt den Besuch: Diese Festspielproduktion ist eine der eindrucksvollsten der letzten Jahre. (...)
Es ist ein großes Erlebnis. Wagners mächtige Musik und die dramatische Regie verleihen der Zeit Flügel und die Oper vergeht wie im Nu. Wie ein spannender Krimi. Das Publikum bei der Premiere ist überwältigt.
(Itä-Savo)
Unwiderstehlicher Lohengrin - Roman Hovenbitzers Inszenierung ist eine intensive Erfahrung
Er modernisiert Richard Wagners "Lohengrin" angemessen und elegant. Der Regie gelingt es, neue Denkanstöße zu geben und über die gesamte Spieldauer von vier Stunden die szenische Spannung zu halten. (...)
Insgesamt ist Savonlinnas „Lohengrin“ ein unwiderstehliches Erlebnis, sowohl musikalisch als auch szenisch faszinierend und fesselnd. Man sollte das unbedingt erlebt haben.
(Savon Sanomat)
Pressestimmen zur Wiederaufnahme bei den Opernfestspielen Savonlinna 2013:
Lohengrin runs from happiness to destruction. Direction made by german Roman Hovenbitzer is many-sided, massive and cruel.
The atmosphere is so strong that you would want everyone to see this performance.
(Aamulehti/Finnland)
Roman Hovenbitzer's direction is now more clear than two summers ago. The audience follows exiting turns and beautiful pictures holding their breath.
Story of Lohengrin is long - but it doesn't feel like it. The directon presents the story as if it would be a best seller or a fantasy movie.
(Itä-Savo/Finnland)
Lohengrin by Roman Hovenbitzer is a mirrow of our time's policy.
(Helsingin Sanomat/Finnland)