Pressestimmen

Umjubelte Premiere der Opernfassung von André Previn am Theater Hagen

Die grelle Neondecke drückt auf das ärmliche Zimmer wie ein tonnenschweres Gewicht. Das ist wirklich "Endstation Sehnsucht", eine Wohn-Hölle, in der die Gewalt regiert. Tennessee Williams gleichnamiger Schauspielklassiker ist in der Opernfassung von André Previn jetzt im Theater Hagen mit anhaltendem Beifall im Stehen gefeiert worden: Der gilt einer ebenso sensiblen wie klugen Regie und einem wunderbaren Ensemble. (...)   Regisseur Roman Hovenbitzer hat in Hagen bereits mit "Dead Man Walking" ein gefeiertes Meisterstück abgeliefert. Bei "Endstation Sehnsucht" zeigt sich erneut sein enormes Talent, eine Geschichte schlüssig und mehrschichtig zu erzählen und gleichzeitig die Sänger taktgenau zu führen. (...) Die Inszenierung und die Ensembleleistung zeigen das ungeheure künstlerische Potenzial des durch Sparzwang an die Grenze getriebenen Hagener Theaters. Unbedingt sehen!

(Westfalenpost)

 

Die Schöne und der Testosteronprotz

Jubel für "Endstation Sehnsucht" am Theater Hagen   Die Inszenierung enttäuscht dagegen nicht. Ein bewährtes Team aus Regisseur Roman Hovenbitzer, dem Ausstatter Jan Bammes und dem Videokünstler Volker Köster holt aus dem Kammerspiel, das ausschließlich in der winzigen Zwei-Zimmer-Wohnung des Rüpels Stanley Kowalski sowie in der Erinnerung und Phantasie seiner Schwägerin Blanche spielt, wirklich alles heraus, was sinnvoll und möglich ist. (...) Allein schon diese Besetzung und die hohe Qualität der Inszenierung machen "Endstation Sehnsucht" am Theater Hagen sehenswert. Trotz seiner drei Stunden Spielzeit ist am Ende der Premiere der Jubel groß und berechtigt.   

(Ruhrnachrichten)

 

Lebenslügen in starken Bildern und suggestiven Tönen

Dass dieser Einwände zum Trotz „A Streetcar Named Desire“ große und sehr sehenswerte Oper bieten kann, zeigt die in allen Belangen exzellente Hagener Produktion. Regisseur Roman Hovenbitzer erzählt die düstere Geschichte detailgetreu und aus neutralem Blickwinkel nach. (...) Zeitlich bleibt die Handlung in der Schwebe zwischen dem Entstehungszeitraum des Schauspiels und der Gegenwart. Zurück genommen hat der Regisseur die Momente der körperlichen Gewalt Stanleys gegenüber seiner Frau Stella. Stanley ist weniger der ordinäre Kraftprotz als vielmehr ein Machtmensch nicht ohne Eleganz, der sein vulgäres Benehmen strategisch geschickt einsetzt. Auch damit holt Hovenbitzer die Geschichte geschickt in die Gegenwart, ohne die historische Situation aufgeben zu müssen. (...)   FAZIT: Eine ganz starke Produktion des Hagener Theaters, das alle Partien dieses eindrucksvollen, nicht ganz einfachen Werks ideal besetzen kann.

(OMM/Online Musik Magazin)

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