Das war spannend von der ersten bis zur letzten Minute: Roman Hovenbitzer hat am Theater für Niedersachsen Verdis RIGOLETTO intelligent, detailgenau und berührend inszeniert. Intelligent, weil er den Text schlüssig interpretiert (und nicht irgendetwas hineininterpretiert, was weder mit dem Werk noch mit uns Zuschauern zu tun hat). Berührend, weil er Charaktere auf die Bühne stellt und ohne erhobenen Zeigefinger deutlich macht, dass diese Gesellschaft in Mantua der unsrigen nicht fern ist. (...) Am Ende begeisterter Beifall und viele Bravorufe.
(Hildesheimer Allgemeine Zeitung)
Roman Hovenbitzer hat die erste Opern-Produktion des Theaters für Niedersachsen auf die Bühne gebracht. Es ist ein unterhaltsamer Verdi mit vielen treffenden Regiedetails und bunter Effektfreude. Ansprechend gewittert es hier, die fiesen Höflinge stecken permanent Nasen und Zigarren durch die durchlässigen Wände, und das heimelige Wohnzimmer, das Rigoletto sich und seiner Tochter gern erhalten würde, segelt vom Himmel herab und entschwindet dort auch wieder. Sex möchte der Hofnarr gerne vor der Tür halten. Ein Wunsch, der ihm verweigert und dafür dem Hildesheimer Publikum fast erfüllt wird.
(Hannoversche Allgemeine Zeitung)
Demaskierung eines Narren
Mit einer modernisierten und völlig entkitschten - aber in ihrer Wirkung kaum zu übertreffenden - Inszenierung bot das Theater für Niedersachsen aus Hildesheim zum Auftakt der Opernsaison Giuseppe Verdis "Rigoletto". Die gebannten Zuschauer erlebten dank der Regie von Roman Hovenbitzer Verismus pur. Realistisch pointiert waren alle wichtigen Handlungsmomente, das Hässliche, Abstruse wurde mit grellen Strichen skizziert. Die Spartanität des Bühnenbildes überzeugte durch Zweckmäßigkeit. Man denke an die aus den Vorhängen und selbst aus der beschützenden Behausung von Gildas Zimmer wie Voyeure geisterhaft auftauchenden Gesichter der Höflinge. Auch die strenge Choreographie des Dramas trug zur oft fast unwirklichen Wirkung bei. Man denke an die Demaskierung des Narren, die ihn als liebenden Vater erscheinen lässt, der aber - symbolisiert durch eine Zwillingspuppe - seine Tochter nicht erwachsen sehen will. Gänsehaut erzeugen mochte auch der pantomimische Totentanz des Auftragskillers Sparafucile. (...) Lang anhaltender Schlussapplaus.
(Herforder Zeitung)