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„Pique Dame“ an der Staatsoper Prag zieht alle Trümpfe

Tschaikowskys „PIQUE DAME“ ist zurück in Prag: Durchgehend wirkungsvoll, beunruhigend und aufwühlend bis zur letzten Szene im Spielcasino. (...) Ab den ersten Takten fokussiert Regisseur Roman Hovenbitzer das Geschehen auf Hermanns angstbesessenen Zustand und die ihn immer mehr dem Wahnsinn ausliefernde Jagd nach dem Geheimnis der drei gewinnbringenden Karten. Es ist allein ein Phantom, eine fixe Idee, die durch sporadische Filmsequenzen, verteilt über das gesamte Stück, unterstrichen wird – fliegende und fließende Karten, eine verführerische, schwer fassbare Geliebte, die nach und nach die Züge sowohl Lisas als auch der alten Gräfin in sich vereinigt, oder eine surrealistische Collage erschrockener Augen, wenn sich im Quintett des ersten Bildes die Hauptfiguren der Oper kurz, aber schicksalhaft anblicken. Alles, was sich auf der Bühne ereignet, wird hier zu einer eindringlichen Vergegenwärtigung von Hermanns fiebrigen Wahnvorstellungen. Alle Figuren werden aufgesaugt in einem unaufhaltsamen Weg in die finale Spielhölle. Im Einklang mit Tschaikowskys Partitur, die in der Geschichte der Oper ein neues, modernes Kapitel aufschlägt, ist diese Produktion ein Gewinn: Ein überraschend zeitgemäßer und spannungsvoller Thriller.

(The Prague Post)

 

Der von seinen seelischen Komplexen verfolgte Hermann, durch seine Sehnsucht nach Lisa und Geld getrieben, kreist um den großen schwarzen Bau in Pik-Gestalt mit vielen großen und kleinen Seelentüren und -fenstern, dabei stets vom Spielsalon in der Mitte magisch angezogen. Wenn die atemlose Lisa von dort herbeieilt und ihre Augen sich mit denen von Hermann begegnen, unmittelbar darauf sich die Gräfin auf Krücken herbeischleppt, um Lisa mit energischer Geste vom düsteren Outlaw zu vertreiben, und dann die drei Offiziere die geheimnisvolle Geschichte von der Gräfin und den drei gewinnbringenden Spielkarten erzählen, sind die Schicksale der Protagonisten besiegelt. (...) Das riesige Pik öffnet sich und die Ränder der Kartenblätter grenzen jeden weiteren Spielort der Oper ab, in denen das szenische Geschehen bedrohlich und konzentriert bis in die finale Spielhölle des Kasinos abläuft. ... Trotz weniger Einwände handelte es sich um eine durchdachte und professionelle Inszenierung, die im Vergleich mit dem europäischen Standard bestens bestehen kann.

(Lidove Noviny/Prag)

 

Auf das szenische Ergebnis kann die Staatsoper zu Recht stolz sein.

(Hospodarske Noviny/Prag)

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