In der Annaberger Inszenierung ist der knapp hundertjährige Abstand zwischen der Uraufführung 1909 und dem Zuschaujahr 2002 erheblich eingedampft worden. Die Premiere am Sonntagabend war angehaucht von allbekannter Gegenwärtigkeit allgemeiner Begehrlichkeit. ... Diese Anhörung war nun leichthin etwas anderes als der alte, glitzernde Operettenschliff, der unverbindlich schön und glitschig einem Sonntagabend-Ausrutscher der Seele die Bahn geglättet hätte. Regisseur Roman Hovenbitzer hat kräftig ins Buch und den Staub weggeblasen. Damit wird das zwar nicht alles logischer, was passiert oder stattdessen behauptet wird, durchschaubarer wird's schon. Die Texteinrichtung durch den Regisseur und so manche Bearbeitung des Geschehens schlägt Brücken über die hundert Jahre. Das ist zu sehen in üppigen, klaren Bildern, oftmals höchst beziehungsreich, sarkastisch sogar. Der Regisseur und sein Ausstatter Roy Spahn, sie nehmen die Operette ernst, sehr ernst. Zum Schießen, zum kreischenden Stadl-Johlen zuweilen – geehrtes Publikum haben also verstanden!
(Freie Presse Chemnitz)
Hingehen, anschauen und köstlich amüsieren!
(Crescendo)